Aktions- und Infotresen: NS-TäterInnen vor Gericht: Der Umgang mit NS-Verbrechen in der BRD.

22. Juni 2018 | ab 19 Uhr | SYNTOPIA (Gerokstr. 2, 47053 Duisburg)

NS-TäterInnen vor Gericht: Der Umgang mit NS-Verbrechen in der BRD.

Am 20. September 2016 bestätigte der Bundesgerichtshof die vom Landgericht Lüneburg verhängte vierjährige Freiheitsstrafe gegen den zu diesem Zeitpunkt 95-jährigen ehemaligen SS-Unterscharführer Oskar Gröning wegen Beihilfe zum Mord in mindestens 300.000 Fällen. Gröning war von 1942 bis 1944 im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz in der Verwaltung tätig. 1991 war er bereits vor dem Landgericht Duisburg als Zeuge im Strafprozess gegen den ehemaligen SS-Unterscharführer Heinrich Kühnemann aus Oberhausen vernommen worden, galt zu diesem Zeitpunkt aber selber noch als juristisch unschuldig. Der Fall Gröning machte Schlagzeilen und rief kontroverse Meinungen hervor. Der Verurteilte verstarb am 9. März 2018, bis dahin hatte er seinen Haftantritt juristisch hinauszögern können.

Der Vortrag gibt einen Überblick zur juristischen Aufarbeitung der NS-Prozesse in der BRD und wirft folgende Fragen auf: Wie verläuft der bundesdeutsche Diskurs um die letzten deutschen NS-Prozesse? Wie beeinflussen diese Diskurse die juristische Aufarbeitung? Was bedeuten die Prozesse für die Erinnerungspolitik und -kultur in der BRD? Und welche emanzipativen Impulse und Interventionen sind für eine kritische Erinnerungspolitik am “Ende der Zeitzeugenschaft” denkbar?

Referentin: Sabine Reimann (Historikerin und Referentin des Antirassistischen Bildungsforums Rheinland)


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Aktions- und Infotresen: Der Solinger Brandanschlag 1993 – Hintergründe, Reaktionen und Umgang.

18. Mai 2018 | ab 19 Uhr | SYNTOPIA (Gerokstr. 2, 47053 Duisburg)

Der Solinger Brandanschlag 1993 – Hintergründe, Reaktionen und Umgang.

Als in der Nacht zum 29. Mai 1993 das Haus der Solinger Familie Genç in Brand gesetzt wurde, war dies in NRW der traurige Höhepunkt einer Vielzahl von Angriffen auf Geflüchtete und Migrant_innen. Bei dem Anschlag kamen mehrere Menschen ums Leben: Saime Genç (4), Hülya Genç (9), Gülüstan Öztürk (12), Hatice Genç (18) und Gürsün Ince (27). Weitere Bewohner_innen des Hauses wurden verletzt, einige von ihnen lebensgefährlich.

Wer waren die Täter und vor welchem Hintergrund wurde der Anschlag verübt? Wie waren die Reaktionen auf den Anschlag und welchen Verlauf nahm der Strafprozess vor dem Düsseldorfer Oberlandesgericht? Und nicht zuletzt: Welche Rolle spielte der Verfassungsschutz, der an zentraler Stelle der Solinger Neonaziszene einen V-Mann platziert hatte?

Referent: Jürgen Peters (Freier Journalist und Referent des Antirassistischen Bildungsforums Rheinland)


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Aktions- und Infotresen: „Wie Lämmer zur Schlachtbank“? Jüdischer Widerstand gegen den Nationalsozialismus

27. April 2018 | ab 19 Uhr | SYNTOPIA (Gerokstr. 2, 47053 Duisburg)

“Wie Lämmer zur Schlachtbank“? Jüdischer Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Eine Veranstaltung mit Michael Fehrin vom Antirassistischen Bildungsforum Rheinland

„Sie haben sich wie Lämmer zur Schlachtbank treiben lassen!“: So oder ähnlich konnte man es an deutschen Stammtischen viele Jahrzehnte lang hören. Eine perfide These, die insbesondere den jüdischen Opfern der NS-Vernichtungsmaschinerie Passivität angesichts des Todes, wenn nicht sogar eine Mitschuld an ihrem Schicksal unterstellt. Zudem geht die Behauptung weit an der historischen Wahrheit vorbei. Denn überall, wo es irgendwie möglich war, haben sich jüdische Menschen gegen den NS-Terror gewehrt. Die Veranstaltung bietet einen Überblick über den jüdischen Widerstand: Von mutigen Einzelkämpfer_innen, organisierten Widerstandsgruppen, kompletten Militäreinheiten und
Partisan_innenverbänden bis hin zu Aufständen in Konzentrations- und Vernichtungslagern wird die Bandbreite des jüdischen Antifaschismus vorgestellt. Zudem wird die Frage erörtert, was eigentlich Widerstand während des NS-Regimes bedeutete und welche realen Spielräume für Nazi-Gegner_innen vorhanden waren.


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Aktions- und Infotresen: Antifeminismus als Scharnier zwischen extremer Rechter, Konservatismus und bürgerlichem Mainstream

23. März 2018 | ab 19 Uhr | SYNTOPIA (Gerokstr. 2, 47053 Duisburg)

Antifeminismus als Scharnier zwischen extremer Rechter, Konservatismus und bürgerlichem Mainstream. Eine Veranstaltung mit Christiane Ritter vom Antirassistischen Bildungsforum Rheinland

Ob „Gender Mainstreaming“, Feminismus, Gender Studies oder Sexualpädagogik – immer wieder tauchen diese Begriffe in der Agitation der AfD auf und werden zur Ursache von „Werteverfall“ oder als Angriff auf die „klassische“ Familie gedeutet. Doch nicht nur die AfD hat „Gender“ zum Feindbild auserkoren. Ab 2014 mobilisierten die „Besorgten Eltern“ in Köln und Stuttgart gegen schulische Sexualaufklärung und eine Pädagogik der Vielfalt, auch bei PEgGIdA tauchte das Thema immer wieder auf. Publizist_innen, die erzkonservative sexistische und homo- und trans*feindliche Geschlechter- und Familienbilder gegen eine vermeintliche „Homo-Lobby“ in Stellung bringen, erfreuen sich deutlichen Interesses.
Der Vortrag zeichnet die Entwicklung des Anti-Gender-Diskurses nach und beleuchtet zentrale Akteure dieses Diskurses und ihre Netzwerke. Wieso hat sich das Thema neben Asyl und Migration zu einem so wirkmächtigen Element rechter Mobilisierungen entwickelt? Welche „neuen“ Bündnisse haben sich ergeben? Welche Auswirkungen zeigen sich im gesamtgesellschaftlichen Diskurs? Diese und weitere Fragen können in der Veranstaltung diskutiert werden, ebenso wie die Frage, was dies für emanzipatorische Kampagnen gegen diese Entwicklungen bedeutet.


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Aktions- und Infotresen: Einschränkungen von Freiheitsrechten – Zusammenhänge und Einflüsse

23. Februar 2018 | ab 19 Uhr | SYNTOPIA (Gerokstr. 2, 47053 Duisburg)

Vortrag & Diskussion: Einschränkungen von Freiheitsrechten – Zusammenhänge und Einflüsse

Der Grad an politischen und gesellschaftlichen Freiheitsrechten ist in den vergangenen Jahren in Ländern der Europäischen Union messbar gesunken. Zurückzuführen ist dies insbesondere auf gesetzliche Maßnahmen bzw. Programme, die hinter einer Politik der Inneren Sicherheit stecken.
Bundesdeutsche Gesetze wie beispielsweise das Gesetz zur Überwachung von Messenger-Diensten oder das Verbot der Internetplattform „linksunten.indymedia“ sowie die andauernde Verlängerung des Ausnahmezustands in Frankreich teilen dabei die politische Erzählung des Sicherheitsversprechens.
Im Vortrag sollen zunächst die Ausprägungen der Freiheitsrechte in ausgewählten Ländern der EU dargestellt werden, um anschließend die ursächlichen gesetzlichen Bestimmungen mit Fokus auf Deutschland aufzuzeigen, gegen die die Rechte der Menschen in der Gesellschaft eingetauscht werden. Dabei geht es um Auffälligkeiten, Unterschiede und Gemeinsamkeiten sowie die gesellschaftlichen und politischen Zusammenhänge und Einflüsse, die eine solche Politik hervorbringen und möglich machen.


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Aktions- und Infotresen: Für ein Recht auf Stadt – gegen Zwangsräumungen und Verdrängung!

26. Januar 2018 | ab 19 Uhr | SYNTOPIA (Gerokstr. 2, 47053 Duisburg)

„Für ein Recht auf Stadt – gegen Zwangsräumungen und Verdrängung!“
Diskussionsveranstaltung mit Aktivist*innen der Initiative Marxloher Nachbar*innen

Seit Jahren ist es in Duisburg Alltag, dass Menschen innerhalb von wenigen Stunden durch das Ordnungsamt aus ihren Wohnungen geworfen werden. Viele stehen danach buchstäblich mit Sack und Pack auf der Straße. Die Stadt nutzt meistens den Brandschutz als Grund für diese überstürzten Räumungen, da angeblich eine „Gefahr für Leib und Leben“ bestehen würde. Doch die beanstandeten Mängel – z.B. fehlende Rauchmelder, nicht rauchdicht schließende Wohnungstüren und Gerümpel im Keller – finden sich in fast jeden Haus im Duisburger Norden (und nicht nur dort). Die städtische „Taskforce“, die in Art und Weise eines Rollkommandos über die Bewohner*innen herfällt, tritt allerdings immer nur in Häusern auf, die von Menschen der untersten sozialen Schicht bewohnt werden – meistens EU-Bürger*innen aus Süd-Osteuropa. Nun haben sich erstmals von solchen Zwangsräumungen betroffene Bürger*innen in einer Nachbarschaftsinitiative zusammengeschlossen. Unterstützt werden sie dabei auch von einigen Menschen mit deutschen Pass, die als Nachbar*innen, politische Linke oder Sozialarbeiter*innen die Menschen dabei unterstützen für ihre Zukunft im Duisburger Norden zu kämpfen.
Keinesfalls will die Initiative sich dabei auf klassische Sozialarbeit beschränken, daher hat sie sich drei Arbeitsfelder gegeben: Solidarität organisieren, Rechtshilfe vermitteln und politischen Druck erzeugen. Am 26. Januar wollen wir die Initiative im Syntopia vorstellen und gemeinsam diskutieren, wie wir gegen die Verdrängung von Menschen aus den untersten sozialen Schichten aus unserer Stadt gemeinsam vorgehen können.
Kämpfen wir gemeinsam für ein Recht auf Stadt!


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Aktions- und Infotresen: Anti-Abendland-Party 2.0!

22. Dezember 2017 | ab 19 Uhr | SYNTOPIA (Gerokstr. 2, 47053 Duisburg)

FEST DER LIEBE – Im Dezember machen wir die Alpträume der Idenditären Bewegung wahr – bei uns geht kurz vor “Heiligabend” das Abendland unter. Zelebriert mit uns statt des Weihnachtsfestes unseren zweiten Geburtstag bei einem Teller Hummus und anderen Köstlichkeiten! Euch erwartet ein erfrischender Mix von Chiapas bis Vladivostok und viele andere Überraschungen – und wie es sich gehört gibt es auch Geschenke!

Warum eine Party gegen das “Abendland”?
Nach 1945 war der positive Bezug auf die „Volksgemeinschaft“ politisch und gesellschaftlich überwiegend in Verruf geraten. Der Bezug zum „Abendland“ hingehen erzielte besonders in der Hochphase des Kalten Krieges in den 1950er Jahren sowie nach der Jahrtausendwende im Kontext eines zunehmenden antimuslimischen Rassismus’ in Deutschland und in Europa erstaunlichen Zuspruch. Dieser reicht auch heute bis weit in die „Mitte der Gesellschaft“. Das autoritäre Vergemeinschaftungskonzept des „Abendlandes“ konnte so erfolgreich sein, weil es einerseits auf einer jahrhundertelangen Tradition des Abendlandbegriffs beruht und anderseits weil dieser Begriff trotzdem inhaltlich schwammig bleibt. Stets repräsentiert er jedoch einen Gegenentwurf zu demokratischen, emanzipatorischen, pluralistischen Positionen.


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Aktions- und Infotresen: Computerkommunismus als konkrete Utopie. Vortrag und Diskussion mit ADH

24. November 2017 | ab 19 Uhr | SYNTOPIA (Gerokstr. 2, 47053 Duisburg)

Die radikale Linke tut sich seit geraumer Zeit damit schwer der kapitalistischen Realität eine konkrete Utopie entgegenzustellen. Die gewünschte Gesellschaft wird dabei meist beschrieben als eine ohne Ausbeutung, Unterdrückung, Rassismus, Sexismus und so weiter. Ein positiver Gesellschaftsentwurf fehlt hingegen häufig. Neue Formen des Zusammenlebens beschränken sich auf kleinere, begrenzte Orte wie linke Zentren, alternative Hausprojekte oder Kollektiv-Bauernhöfe. Eine gesamtgesellschaftliche Alternative ist theoretisch schwach entwickelt. Die Gruppe ADH (Association début d’histoire) aus Düsseldorf hat sich vorgenommen diesem Trend entgegenzuwirken und einen theoretischen Entwurf für die Funktionsweise einer kommunistischen Politik und Wirtschaft zu erarbeiten. Ein zentraler Aspekt dieser Überlegungen sind die Möglichkeiten moderner Technik für die kommunistische Gesellschaft wie etwa die Rechenleistung heutiger Computer zur Erstellung des gesamtwirtschaftlichen Produktionsplans.


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Aktions- und Infotresen: Feministische Perspektiven auf Pazifismus, Militanz und Täterumgang. Vortrag und Diskussion mit about:fem

27. Oktober 2017 | ab 19 Uhr | SYNTOPIA (Gerokstr. 2, 47053 Duisburg)

Strategiedebatten um Militanz vs. Pazifismus werden in aktivistischen Kreisen seit Jahrzehnten geführt. Wir möchten feministische Kritik an beiden vorstellen. Dabei wird es unter anderem darum gehen, wie Pazifismus als Ideologie dazu dient, Patriarchat, Staat und Rassismus / weiße Vorherrschaft zu erhalten, aber auch um Kritik an der Handlungsweise militanter Bewegungen. Lasst uns gemeinsam diskutieren, wie sich emanzipatorische Inhalte und wirksame Praxis verbinden lassen. Dabei soll schwerpunktweise auf das stets aktuelle Thema Umgang mit Tätern sexualisierter Gewalt eingegangen werden.


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Aktions- und Infotresen: Solidarität und Herrschaftsfreiheit leben! Ein Bericht aus der “Villa Locumuna”

22. September 2017 | ab 19 Uhr | SYNTOPIA (Gerokstr. 2, 47053 Duisburg)

Wir können auch anders! Eine Veranstaltungsreihe über gesellschaftliche Alternativen und gelebte Utopien.

Im Kommuja-Netzwerk sind rund 30 politische Kommunen im
deutschsprachigen Raum vernetzt. Sie haben ein gemeinsames Selbstverständnis, das auf vier wichtigen Säulen beruht: Gemeinsame Ökonomie, Entscheidungen im Konsens, Soziales und Kommunikation sowie ein linkes Politikverständnis.
Mit dem Leben in der Kommune versuchen die beteiligten Menschen, sich ihren (politischen) Utopien zu nähern, sehen Gemeinschaft an sich jedoch nicht als Selbstzweck. Die Gruppen sind von libertären, emanzipatorischen, solidarischen und ökologischen Ideen und Gedanken inspiriert. Folgende Grundgedanken teilen die Kommunen des Netzwerkes:
Sie wollen ein gleichberechtigtes Miteinander, Machtstrukturen lehnen sie ab. Deshalb wird im Konsens entschieden, viel Wert auf die direkte Kommunikation gesetzt und sich bei allen Gruppenentscheidungen um Transparenz bemüht.
Sie wollen sich vom herrschenden Verrechnungs- und Besitzstandsdenken lösen. Deshalb wirtschaften sie solidarisch, z.B. in dem sie eine gemeinsame Kasse haben, aus der alle nach ihren persönlichen Bedürfnissen entnehmen können.
Die politischen Kommunen wollen die gesellschaftlichen Verhältnisse ändern. Und damit fangen sie im Hier und Jetzt an.
Die Referentin wohnt in der „Villa Locomuna“ in Kassel und wird berichten, wie diese Konzepte in die Praxis umgesetzt werden – und welche Erfahrungen sie damit bisher gemacht hat.


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